Diesen Antrag stelle ich heute in der Sitzung des Kreistages: Ja ! ich will nicht dass Sarrazin in der Eifel ein Forum für seine Themen bekommt!
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Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung der Kreistagssitzung v. 13.2.2012
Sehr
geehrter Herr Landrat,
für die heutige
Sitzung des Kreistages beantrage ich die Ergänzung der Tagesordnung um den
Punkt „Sarrazin“. Zu diesem Punkt stelle ich den Antrag an den Kreistag:
Der Kreistag
möge beschließen:
- Der Kreistag missbilligt
es, dass Thilo Sarrazin im Rahmen des Eifel-Literatur-Festivals 2012 ein
Forum geboten wird.
- Der Kreistag
fordert den Veranstalter und Verantwortlichen auf, die Veranstaltung mir
Sarrazin abzusagen.
- Sollte die Veranstaltung
nicht abgesagt werden, wird der Eifelkreis Bitburg-Prüm den Vertrag mit
dem Veranstalter des Eifel-Literatur-Festivals kündigen
Der Antrag
ist als Dringlichkeitsantrag zulässig. Bei Abschluss des Vertrages hat der
Veranstalter nicht erklärt, dass er auch politischen Provokateuren, die die
Gesellschaft spalten, ein Forum bieten will. Die Eröffnung des
Eifel-Literatur-Festivals steht kurz bevor, der Auftritt von Sarrazin
ebenfalls. Dies rechtfertigt – nein erfordert auch eine Auseinandersetzung mit
dieser Veranstaltung im Kreistag.
Mit der
Einladung von Sarrazin wird dem Eifelkreis ein erheblicher Schaden zugefügt.
Sarrazin bedient mit seinen Themen und Sprüchen die Ansichten eines
rechtsextremen Teil der Bevölkerung. Wenn es richtig ist, was die Autoren
Wagner und Zander in ihrem Buch zu den Thesen Sarrazin beschreiben, dass erst
auf Betreiben des Verlages im Sarrazin Buch das Wort „Rasse“ durch „Ethnien“
ersetzt wurde, dann ist die Wirklichkeit noch schlimmer, als ich mir vorstellen
möchte. Sarrazin spaltet die Gesellschaft der Bundesrepublik – er reduziert
Immigranten teils auf den Geschlechtsakt, die Kinder von Immigranten reduziert
er auf ein Bekleidungsstück. Dass in der Zwischenzeit Kinder von Immigranten
Ministerpositionen einnehmen, mit Ehrgeiz studieren und wie ihre Eltern zum materiellen
und kulturellen Gewinn und Erfolg der Bundesrepublik beitragen, geht über
seinen Horizont.
Sarrazins
Auffassung von einem „Judengen“ und einem berüchtigten Interview in der
Zeitschrift „lettre international“ sagt viel über den Charakter und seine
Verachtung für andere Menschen.
Wir brauchen
solche Hetzer nicht in der Eifel. Dies sollten wir dem Veranstalter klarmachen.
Allerdings habe ich wenig Hoffnung auf Einsicht, wenn er schreibt:
Sarrazins Buch
„Deutschland schafft sich ab!“ ist erfolgreich und umstritten: Wir wissen es.
Grüne und Linke eifelweit versuchen nicht nur, diese Veranstaltung zu
verhindern, sondern mehr noch: gleich dem ganzen Festival den Garaus zu machen.
Keine Sponsorengelder für das Festival, Autoren zum Boykott animieren: mit
reichlich „linken“ Mitteln wird da gekämpft, durchweg erfolglos. Umso stärker
die Solidarisierung so mancher Festivalfans.
Der Eifelkreis
kann den Vertrag auch kündigen, da das
dem Eifelkreis gewährte Mitspracherecht nicht gewährt wurde. Es ist unerträglich,
dass der Eifelkreis, der kaum Geld für kulturelle Arbeit hat, mit Steuermitteln
einen Hetzer wie Sarrazin unterstützt!
Wolfgang Ferner
Die Linke